Sichtbarkeit für Kultur/Kunst und Ökologie/Natur in LUP
Online-Workshop am 4. November 2020: Neue Medienformate zur Sichtbarkeit von Kunst und Kultur und neue Perspektiven für den KreisKulturRat LUP
Workshop des Kreiskulturrates LUP in Kooperation mit dem Wangeliner Garten und dem Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft Westmecklenburg im Programm miteinander reden der BpB
Was hat der Landkreis Ludwiglust-Parchim zu bieten? Welche künstlerisch-kulturellen und ökologischen Potentiale bieten die Region und ihre kreativen Menschen? Wie können besonders inspirierende Orte, Akteure und Alleinstellungsmerkmale über die Landesgrenzen hinweg bekannt(er) gemacht werden, vor allem in den Ballungsräumen der Metropolregion Hamburg sowie in und um Berlin?
Darum ging es im Workshop vom KreisKulturRat Ludwigslust Parchim (KKR LUP), der im Rahmen des Programms „Miteinander reden“ der Bundeszentrale für politische Bildung am 4. November 2020 stattfand. Aufgrund steigender Corona-Zahlen und der Corona-Landesverordnung konnte die Veranstaltung Treffen nicht wie geplant physisch im Wangeliner Garten stattfinden, sondern im digitalen Format als Online-Austausch.
Rückblick Workshop Dömitz
Antje Hinz, Wissensdesignerin für MassivKreativ und Netzwerkmanagerin im Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft Westmecklenburg / Kreative MV, gab zunächst einen Überblick über die Ergebnisse des vorangegangenen September-Workshops in Dömitz Kultur in LUP – Sichtbarkeit der Akteure und Angebote. Dort diskutierten die Teilnehmer*innen über verschiedene Medienformate und die Vernetzung von Veranstaltungen, in den Blick genommen wurden Inhalte, Hürden, Partner und Lösungen.
Verbindung von Print und Online
Aufbauend auf den Erkenntnissen aus Dömitz sammelten die Teilnehmer*Innen beim Online-Workshop Ideen für eine Werbe-Printpublikation und konkretisierten das weitere Vorgehen für die Realisierung der Medienformate. Erörtert wurde unter anderem, inwiefern Schnittstellen zwischen analogen und digitalen Medien und Angeboten hergestellt werden müsse, wie über den Flyer (QR-Code, Webadresse) auf die Website des KKR aufmerksam gemacht werden sollte (und umgekehrt).
Impulsvorträge
Gastreferentin Christina Korr vom Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin schilderte in ihrem Impulsvortrag, was Besucher*innen aus Metropolen in den ländlichen Raum lockt. Was wissen Touristen speziell im Landkreis LUP schätzen, warum sie in die Region reisen und wo sie Verbesserungsbedarf sehen (u. a. bei Öffnungszeiten der Kulturinstitutionen).
Wolfgang Vogt berichtete über seine Erfahrungen mit Besucher*innen im Kunstforum Pampin, welche künstlerisch-kreativen Angebote besonders nachgefragt werden. Persönliche, intensive Gespräche mit Künstler*innen zu aktuellen Themen unserer Zeit würden besonders wertgeschätzt.
Jasmin Sepahzad, Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung, sprach über die besonderen Angebote im Wangeliner Garten, „einer Insel der Vielfalt in der weiten Landschaft Mecklenburgs, unweit des Plauer Sees, einem Ort der Begegnung, Besinnung und des Staunens. Natur, Kultur, Bildung und Genuss treffen hier aufeinander.“ Zu den Alleinstellungsmerkmale gehören einzigartige kulturelle Erlebnissen (z. B. Konzerten, Vorträge, Lesungen, Kino) inmitten idyllischer Landschaft, eines Schau- und Lehrgarten mit „wohltuenden Düften, heilenden Kräutern und bezaubernden Blumen, die Raum und Zeit vergessen lassen.“
Workshop: Neue Medienformate
Für die anschließenden beiden Workshops wurden die Teilnehmer*innen in zwei virtuelle Gruppenräume (break out rooms) aufgeteilt.
Antje Hinz entwickelte gemeinsam mit ihrer Gruppe im Workshop „Medienformate: Print und Online“ einen gedruckten Leporello. Bearbeitet wurden u. a. diese Fragestellungen:
– Welche Potenziale und Alleinstellungsmerkmale haben Kunst und Natur im Landkreis?
– Was möchten wir Besucher*innen vorstellen: welche Themen, Angebote, Formate?
– Wie identifizieren wir besondere Orte der Kultur und Natur im Landkreis?
– Welche Besucher*innen bzw. Zielgruppen sollen erreicht werden?
– Welche medialen Formate eignen sich mehr als andere?
– Wo und wie können Werbeprintpublikationen vertrieben werden?
– Welche Kooperationspartner sollen in den Prozess einbezogen werden?
Korrespondierend zur Werbeprintpublikation, die 2021 realisiert werden soll, sind längerfristig für die Website des KreisKulturRates Interviews und Portraits von Künstler*innen und inspirierenden Orten der Kultur und Natur geplant.
Workshop: Perspektiven
Den zweiten Workshop zum Thema „Perspektiven und Vernetzung“ leitete Jasmin Sepahzad. Im Fokus standen Chancen und Herausforderungen der Kunst- und Kulturschaffenden sowie von weiteren Anbieter*innen im LK LUP, Künstler*innen aus und um Lübz, eine durch verschiedene Tätigkeitsfelder divers zusammengesetzte und sich gegenseitig inspirierende Gruppe.
Anhand der Frage „Was brauchen wir gerade jetzt?“ erarbeiteten die Teilnehmer*innen anhand eigener Bedürfnisse im nächsten Schritt Lösungen. Mit eigenen Ideen und einer gemeinsamen Diskussion entstand ein “Aktionsplan”. Mit dem Online-Tool Miro hatte Jasmin Sepahzad einen interaktiven Workshop mit vier verschiedenen Etappen vorbereitet. Anknüpfend an das methodische Format “4C’s Framework” (Collect, Choose, Create, Commit) konnten die Teilnehmer*innen Ideen sammeln, auswählen, kreieren und festlegen.
Jasmin Sephazad beschreibt den Arbeitsprozess: „Wir starteten mit der Segelboot-Methode. Zunächst sammelten wir Ideen, die Kunst und Kultur und ihre Akteur*innen im Landkreis nach vorne bringen (Segel), zum anderen das, was sie zurückhält (Anker). Obwohl sowohl die Methode als auch das Online-Format Zoom für die Teilnehmer*innen neu waren, ließen sich alle sehr offen auf den kreativen Prozess ein. Viele Punkte wurden für das Segel – das Voranschreiten der Kunst und Kultur im LK – gefunden, dem ein gemeinsamer Nenner zugrunde liegt: die Zusammenarbeit der Akteur*innen, das symbiotische Vernetzen der Orte und Menschen.
Die zweite Etappe – die Frage nach den Hürden – zeigte, dass wir vor sehr unterschiedlichsten Herausforderungen stehen, die das Weiterkommen blockieren, wie z.B. die Parksituation in den Städten, die fehlenden Werbemitteln, die räumliche Distanz der Angebote. In der Gruppe herrschte trotz der Vielseitigkeit der Punkte viel Übereinstimmung.
Im dritten Schritt, dem Auswählen, ermittelten wir durch die Vergabe von Punkten eine Priorität, auf die wir uns zukünftig im ersten Schritt konzentrieren wollen. Bezüglich der Punktevergabe gab es einen Gleichstand: die fehlende Infrastruktur und die Abhängigkeit von Besucherzahlen. Nach einer kurzen Diskussion entschieden wir uns für die Problematik der Besucherzahlen und entwarfen die folgende Frage für das weitere Vorgehen: Wie können wir kulturelle Vielfalt auf dem Land ermöglichen, ohne von den Besucherzahlen abhängig zu sein? Das Thema stieß auf reges Interesse, die Gruppe begann zu beraten und debattieren. Bei der abschließenden Präsentation der Teilergebnisse im Gesamtplenum stieß diese Frage auch bei den Teilnehmer*innen des Workshops „Neue Medienformate“ neue Impulse an, die nun ihrerseits weitere Ideen einbrachten. Die Diskussion soll mit der Methode “4C’s Framework” in den kommenden KKR-Sitzungen weitergeführt werden. Denn: Es ist ermutigend und inspirierend, nicht nur über Kreativität zu sprechen, sondern sie auch selbst gemeinsam zu praktizieren und anzuwenden.“
Alleinstellungsmerkmal von Kunst und Kultur im LK LUP
Am Ende des Workshops steht ein Fazit der gesamten Gruppe: Das Besondere von Kunst und Kultur in LUP sind viele kleine, sehr engagierte, innovative und inspirierende Zentren der Kreativität, die in die Ruhe und Weite der Landschaft eingebettet sind. Könnte das sogar ein Alleinstellungsmerkmal sein? Bislang ungenutzte Potentiale der Kunst- und Kulturlandschaft des Landkreises sollen in der weiteren Zusammenarbeit im KKR gehoben werden. Durch ein wertschätzendes Miteinander der Kunst- und Kulturschaffenden mit weiteren Anbieter*innen im LK LUP soll eine Strahlkraft erzeugt werden, die sich auch auf Besucher*innen und Tourist*innen überträgt.
Antje Hinz & Jasmin Sephazad
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Ankündigung der Veranstaltung
Welche künstlerisch-kulturellen und ökologischen Potentiale schlummern im Landkreis Ludwiglust-Parchim? Welche besonderen Orte, Akteure und Alleinstellungsmerkmale sollten über die Landesgrenzen hinaus bekannt(er) gemacht werden? Wer sorgt für Vielfalt, Inspiration und Lebensqualität und schafft Mehrwerte: kulturell und sozial, ökologisch und ökonomisch? Wir sammeln gemeinsam Ideen beim Workshop „Sichtbarkeit für Kunst und Ökologie im LK LUP“ im „Wangeliner Garten“ südwestlich des Plauer Sees mit interessierten und fachkundigen Mitstreiter*innen aus der Region.
Mit neuen Print- und Online-Formaten möchte der KKR LUP die enormen Schätze der Region selbstbewusst nach außen tragen, z. B. mit einem Leporello, längerfristig mit einer Schatzlandkarte Kunst und Ökologie auf der Website des KKR LUP. Mediale Formate sollen reizvolle Orte im LK LUP bekannter machen und auch Besucher aus umliegenden Ballungsräumen und Metropolen wie Berlin und Hamburg anlocken.
Kultur und Ökologie in LUP: Neue Print- und Online-Formate
- IMPULSVORTRAG: Was lockt Besucher aus Metropolen in den ländlichen Raum?
- TISCHVORLAGE Leporello: Inhalte und Anmutung
- WORKSHOPS:
a) Online-Formate: Leitung: Jasmin Sepahzad, Wangeliner Garten
b) Print-Formate: Leitung: Antje Hinz, Kreative MV / MassivKreativ - ZIELGRUPPEN: Kunst-/Kulturschaffende, Ökologie-Akteure, Touristiker, Kommunen
Projektleitung: Corinna Hesse, Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft Westmecklenburg / Kreative MV – Landesverband für Kultur- und Kreativwirtschaft e.V., kontakt@kreative-mv.de, Tel 038843-82 41 87
Projektträger: Marion Richter, Mecklenburger AnStiftung
Danke! Das Projekt wird durch die Bundeszentrale für politische Bildung im Programm „miteinander reden“ gefördert. Das Vorhaben Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft Westmecklenburg wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.